Henry Sams

der weinsteirer kredenzte diesmal 20 Raritäten vom schwierigen Jahrgang 1987, der aber alle Erwartungen übertraf

Eine große Bühne bot der Weinsteirer seinen Gästen bei der Jahrgangsverkostung 1987. Im schönen Ambiente des Seggauer Schlosskellers bei Leibnitz übertraf der Event die Erwartungen von Teilnehmern und Kostleiter. Der Jahrgang 1987 gilt als sehr schwierig, dezimierten doch damals schwere Winterfrostschäden die zu erwartende Erntemenge. Auch in der ersten Hälfte der Vegetationszeit war 1987 die Witterung nicht optimal. Ein warm-feuchter Juli und ein schöner Herbst brachten dann einen kleinen, aber guten, fruchtigen und säurebetonten Jahrgang. Holger`s Tasting spiegelt auf der einen Seite eindrucksvoll den Jahrgang wider, auf der anderen Seite zeigten sich die kredenzten Raritäten von einer großartigen Seite.Transparent, gebündelt, mit durchgehend schlanker, hocheleganter Frucht und prägnanter, dennoch finessenreicher Säure waren die Weine mit unglaublich frischer, nahezu immer noch jugendlicher Stilistik ausgestattet. „Die Verkostung ist ein großartiges Statement für die Stärken des steirischen Weins, welche unser Image damals als Weinbauland mit klassisch ausgebauten Weinen mit knackiger Frucht und Primäraromen festigte“, zog Weinakademiker Hofrat Dr. Alois Bernhart Bilanz. Das zeigten unter anderem die Serie vom Sattlerhof mit Muskateller (10,5% alc.), Klevner (10,7% alc.), Ruländer (10,5% alc.) oder Morillon (11,2% alc.). Ein starkes Signal setzten die Weine von Klaus Prünte wie Sauvignon Blanc (11,6% alc.), Chardonnay Witscheiner Herrenberg (11,3% alc.) und der Traminer Witscheiner Herrenberg mit 11,6 Volumsprozent Alkohol. In Top-Form waren weiters die Weine von Tement, Lackner-Tinnacher, Maitz, Gross, Polz, Zweytick. Seinen Namen als Rarität voll gerecht wurde auch der Müller-Thurgau vom ehemaligen Weingut Scholl.